Zur Geschichte der Kirchengemeinde

Die Kirche in Rödinghausen gehört zu den herausragenden Bau- und Kunstdenkmälern der Gemeinde Rödinghausen und wird bereits 1233 urkundlich erwähnt.

Damals war sie Patronatskirche der Äbtissin von Herford. Möglicherweise hat sie noch viel früher als Holzkirche bestanden. Wilhelm v.d.Bussche, Erbherr zu Waghorst, hat die Kirche 1509 vergrößern lassen, ihr gotische Formen gegeben und 1520 den geschnitzten Flügelaltar gestiftet, der in 13 Bildern die Passionsgeschichte Jesu, Kreuzigung, Auferstehung, Himmelfahrt und Jüngsten Tag zeigt. Eine ausführliche Darstellung des Altars findet sich auf der Seite "Das Altarbild".

 

Aus dem Jahr 1596 stammt eine Bibel in plattdeutscher Sprache, von der es in Bibliotheken in Hamburg und Göttingen noch zwei weitere Exemplare gibt. 1816 entstand durch einen Brand in einer benachbarten "Bude"(wohl eine Seifenkocherei) eine großer Schaden an der Kirche, die nur deshalb nicht völlig abbrannte, weil viele halfen, das Feuer zu löschen und es riskierten, daß ihre eigenen Häuser abbrannten - darunter auch der Oberschulten Hof, insgesamt 11 Gebäude im Süden und Westen der Kirche. 1893 erweiterte man das Mittelschiff durch Querhausarme.

Die schön gebaute Kirche zog immerhin im letzten Jahr allein über 2000 Besucher außerhalb von Gottesdiensten an. Über die Geschichte der Pastoren von ca. 1400 bis ins letzte Jahrhundert gibt das Rödinghauser Predigergedächtnis von A.G. Schlichthaber Auskunft. Zur Reformationszeit gab es drei Geistliche in Rödinghausen. Die erste Pfarrstelle wurde damals bisweilen aus politischen Gründen besetzt, 1528 z.B. mit einem Amtmann. Die zweite Stelle, auch von Wilhelm v.d. Bussche gestiftet, war eine Vikarie. Öfter versieht auch ein Kaplan Dienst, wie z.B. Jost Deterding, von dem bei einer Visitation 1533 bekannt wird, daß er seine Magd geheiratet hat und das Abendmahl in beiderlei Gestalt austeilt. Auch die anderen Geistlichen "haven ein jeder ein bi sich, ein person, damit sie kinder haven". Bereits zu reformatorischer Zeit hat St. Bartholomäus zwei "Filialen" in Bieren und Westkilver.

Die Kirche in Bieren wurde 1908 als Nachfolgerin einer in Fachwerkbauweise ausgeführten Kapelle - "Klus" genannt - errichtet, nun ganz aus Bruchstein. Der Altarraum mit Sakristei und Taufkammer ist an der Stirnseite des Gebäudes als Halbkreis an das Kirchenschiff angefügt. Die Kirchengemeinde Westkilver, wo seit dem 15. Jh. eine Kirche steht, wurde 1911 und endgültig 1928 von Rödinghausen selbständig.

Weitere historische Informationen hier:

Siegel aus 1749

 

 

 

 

 

Bartholomäuskirche

 

 

 


Kirche in Bieren